Freitag, 9. März 2012

New Zealand: Raglan - Waitomo Caves - Rotorua - Taupo - Blue Duck Lodge - National Park

Von Hahei machten wir uns auf nach Raglan dem Surferort schlecht hin. Eigentlich hatte ich geplant hier auf das Surfbrett zu steigen. Jedoch hatte ich eine gröbere Erkältung eingefangen und verzichtete daher auf das Wellenabenteuer. Stattdessen schaute ich mir das herzige Dörfchen an und erkundete den Beach. Am Abend stand wiedermal ein BBQ auf dem Programm. Immer wieder eine gute Gelegenheit um preiswert an Fleisch oder Fisch zu kommen ;-) Danach unternahmen wir eine Sunsetbootstour und bestaunten viele schöne Steinformationen, schöne Buchten und natürlich den Himmel. Auf dem Rückweg sahen wir die ersten Glühwürmchen. Unsere Unterkunft lag mitten im Regenwald und daher konnte man aufgrund der Finsternis die leuchtenden Würmchen gut sehen.
Die eigentliche Glühwürmchentour fand jedoch am nächsten Tag in den Waitomo Caves statt. Auf der Fahrt zu den Höhlen erklärte unser Guide wo die Höhlen liegen und zeigte uns verschiedene versteckte Eingänge. Die Tour war total spannend und natürlich faszinierten mich die zu tausenden leuchtenden Glühwürmchen, welche an der Decke klebten. Die Glühwürmchen leben im erwachsenen Stadium 4-6 Tage. Während davor Weibchen und Männlein (Larven) leuchten, sind es nur noch die erwachsenen Weibchen die mit dem Licht die Männlein anlocken. Die Glühwürmchen nutzen für den Futterfang Speichelstränge und warten bis sich ein Insekt darin verfängt. Jedes Glühwürmchen besitzt ca. 20 solcher Stränge. Spannend nicht?! ;)
Weiter gings nach Maketu dem bevorstehenden Maori Kulturabend. Auf einer abgelegenen Farm wurden wir von Uncle Boy (einem Maori) empfangen und in die Bräuche der Maori eingeweiht. Natürlich gab es auch noch ein traditionelles Essen bevor wir dann die traditionelle Aufführung in Form von Gesang und Tanz bestaunen konnte. Wer dachte dies bleibe bei einem konsumierendem Abend hat sich getäuscht. Schon bald hiess es für die Männer Schuhe und Hemd ausziehen und den berühmten Kriegstanz „Haka“ lernen. Auch wir Frauen hatten eine Aufgabe gekriegt und durften das Pong Pong (eine Stoffkugel an einer Schnur) schwingen und ein Lied dazu singen. Zuerst waren alle etwas skeptisch aber der Abend hat sich total dem guten zu gewendet. Es war einfach zu lustig der anderen Gruppe zuzuschauen. Dieser Abend hat unsere Gruppe noch viel mehr zusammen geschweisst. Im grossen Saal wurden dann die Matratzen ausgelegt. Ich fühlte mich wie im Schullager. Erstaunlicherweise konnte ich trotz der vielen Leute im Raum ganz gut schlafen.
Nach Maketu steuerten wir das neue Ziel Taupo an. Wie bereits zu Beginn erwähnt, sass jeweils die Deutsche Ines im Bus neben mir. Da sie zu jenen Deutschen gehörte, die kein Problem hatte mein Schweizerdeutsch zu verstehen, musste ich auch weiterhin ihr deutsches Gequatsche anhören. Es gibt Leute die nicht zum Reisen bestimmt sind ... da sie mich nervte mit ihrem ständigen Gemotze dass die WC's nicht sauber genug seien, dass wir bereits 10 Minuten zu spät abgefahren seien oder dass sie die Neuseeländer nicht verstehen könne, versuchte ich sie so schnell wie möglich wieder los zu werden. Bei jeder Station munterte ich sie auf auszusteigen und doch ein paar Tage zu bleiben. Denn sie hatte mit 2,5 Monaten sowieso genügend Zeit die Insel zu bereisen. In Rotorua angekommen, befolgte sie dann endlich meinen Rat und verliess den Bus. Juhuiiiiiii....
Wir hatten 3 Stunden Zeit den nach rottenden Eier stinkenden Ort zu erkunden. Wenigstens ein Vorteil meiner Erkältung war, dass ich diesen Gestank gar nicht so schlimm wahr nahm. Während andere das Thermalbad besuchten, lief ich mit Johanna (aus Stockholm) dem See entlang und sah den brodelnden Quellen zu.
Von Rotorua ging es weiter nach Taupo. Auf dem Weg sahen wir uns noch weitere Mudpots sowie die berühmten Hukafalls an. Ein kräftiger Wasserfall mit eisblauem Wasser donnerte den Hügel herunter. Sehr eindrücklich. Leider fing es zu diesem Zeitpunkt auch zu regnen an. In Taupo strömte es dann noch heftiger als zuvor. Der geplante Besuch einer Thermalquelle im Busch viel somit sichtlich ins Wasser. Wir bezogen das Backpacker und ich teilte mir das Zimmer mit Alice (Kanada), Johanna (Stockholm) und Vicki (UK). Später trafen wir uns alle für die Quiznight in einem Irish Pub. Es wurde der lustigste Abend überhaupt. Leider verpassten wir mit einem Punkt den ersten Platz aber natürlich wussten wir wer die wahren Gewinner sind. Es gab immer wieder freie Drink Runden und jene landeten jeweils immer auf unserem Tisch. Niemand konnte uns bei diesen Aufgaben das Wasser reichen. Den tollen Abend liessen wir bei Musik und Tanz ausklingen.
Auch am nächsten Morgen regnete es heftig. Wir machten unsere Weg zur Blue Duck Lodge in Whakohoro. Die Lodge ist eine Farm im Mitten im Nichts. Handy Empfang gab es bereits 20 Minuten bei der Abbiegung zur Hauptstrasse nicht mehr. Wiedermal ein toller Ort für eine speziellere Übernachtung. Die angebotenen Aktivitäten bestanden aus Horsriding, Goat Hunting, Pigeon Schiessen und einfach einem gemütlichen Walk durch den Regenwald zu einem Wasserfall. Da ich es nicht übers Herz brachte auf die Ziegenjagd zu gehen, entschied ich mich für das Piegon Shooting. Ich erhielt ein schweres Gewehr in die Hand und muss auf eine geworfene runde Platte schiessen. Wie sich herausstellte liegt wohl die Schiesskunst wohl eher weniger in der Familie. Die Instruktorin hatte Angst, dass sie zum ersten Mal nicht fähig war einem „Schüler“ einen Treffer beizubringen. Glücklicherweise traf ich dann zum Schluss doch auch noch. Wie genau das passierte, kann ich mir auch nicht erklären. Die beschriebene Linie, welche ich sehen sollte und durch welcher diese Platte fliegen sollte, konnte ich nie eruieren. However Treffer ist Treffer und somit Taks erfüllt ;-) Vicki hat sich mutigerweise fürs Goat Hunting angemeldet und ging mit dem Jäger auf die Hunt. Sie kamen zurück mit 2 kopflosen Ziegen und blutverschmierten Händen. Ein weniger schöner Anblick.
Da am nächsten Tag die ca. 7 stündige Tangorira Crossing Wanderung im Nationalpark anstand, strichen sich alle noch die Lunchbrote und bereiteten das Gepäck entsprechend vor. Danach verbrachten wir einen geselligen Abend am Farmfeuer. Während es tagsüber bedenkt aber regenfrei war, kam der Regen am Abend herangezogen. Es regnete die ganze Nacht durch und somit dachte ich mir am Morgen bereits, dass dies wohl weniger gutes hiess für die bevorstehende Wanderung. Nichts desto trotz machten wir uns auf den Weg zum Nationalpark und warteten auf den Bericht am Infocenter. Die Meldung erstaunte jedoch weniger, die ganze Strecke sei für die nächsten zwei Tage geschlossen. Es schneie scheinbar heftig und aufgrund des starken Windes und des dichten Nebels könne die Crew nicht verantworten die Leute nach oben zu lassen. Etwas enttäuscht nahmen wir die Durchsage zur Kenntnis. Stattdessen unternahmen wir eine 3 stündige Wanderung durch den Busch. Die Landschaft war total schön. Wir kamen an Flüssen und Wasserfällen vorbei, durchquerten Teile des Regenwaldes mit den grün leuchtenden grossen Farnen und sahen weite Ebenen mit gelblich und rötlich schillernden Blüten. Zurück in der Unterkunft im Nationalpark wärmten wir uns am Kaminfeuer auf und bezogen später unsere tolle Lodge. Ich hatte mir mit Vicki, Johanna und Sarah ein 4er Zimmer genommen und genoss mal eine Nacht im eigenen Bett zu schlafen. Bei einem guten Tropfen Wein plauderten wir in die Nacht hinein und tauschten mit schmuntzeln die Fotos und Videos vom Kulturabend in Maketu aus. Im Gespräch fanden wir heraus, dass das vermeinte englische Paar (Calley und Matt), welches wir jeweils auch das englische couple genannt hatten,  gar nicht wirklich ein Paar ist sondern "nur" Freunde aus der Schulzeit. Im Bus erlebt man doch immer wieder lustige Geschichten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen