Der ganztägige Gletschterhike startete wiedermal früh. Das Wetter war scheinbar für Franz Josef Verhältnisse toll, denn es regenete nicht ;-) Die Westküste sei für viel Regen bekannt und somit gäbe es fast kein Tag an welchem kein Regen fällt. Somit bekam der bewölkte Tag doch eine ganz andere Bedeutung. Vor der Wanderung wurde die ganz Ausrüstung ausgehändigt. Wir erhielten eine Nummer, wasserfeste Hosen, übergrosse Schuhe und dazu dicke Wollsocken, Steigeisen in einer roten Bauchtasche, eine Regenjacke und schlussendlich noch eine Kappe und Handschuhe. Mit dem Bus ging zum Beginn des Walks. Der erste Teil war eine Wanderung durch viel Geröll und die Aussicht auf den Gletschter. Weiter oben konnten wir dann unsere Steigeisen an die Schuhe montieren. Die Schritte damit auf dem Geröll war ziemlich komisch aber sobald wir den Gletscher erreichten, ging dies viel besser. Unser Guide musste für uns die Tritte in das Eis hacken und so nahmen wir den Weg nach oben in Angriff. Der erste Teil beinhaltete doch sehr viel graues Eis. Erst weiter oben staunten alle als das Eis sichtlich blau wurde. Auf einer Plattform assen wir unseren Lunch bevor es weiter nach oben ging. Wir wanderten durch schmale Eisklippen und fanden den Weg über Gletschterspalten. Abschliessend besuchten wir noch eine Höhle in welcher das Eis extrem klar erschien. Einfach atemberaubend. Der Tag war lang und somit waren alle froh als die Wanderung nach 6h dann auch vorüber war. Die Füsse schmerzten in den übergrossen Schuhen und die klare Luft und Bewegung erzielte eine gesunde Müdigkeit.
Um 07 Uhr ging der Bus von Franz Josef weiter in Richtung Queenstown. Da ich noch einige extra Tage zur Verfügung hatte entschied ich mich mit Heidi und Claire in Wanaka für 2 Nächte zu bleiben. Unser kleines Hostel (Mountain View) verfügte sogar über einen Garten. Der richtige Ort um für 2 Tage auszuspannen. Wir kochten am Abend zusammen Fajitas und machten alle anderen Hostelbewohner neidisch als der leckere Duft durch die Küche strömte (normalerweise gibt es bei mir ja auch oft Pasta und Reis aber wenn man schon mal die Möglichkeit hat mit jemandem zusammen zu kochen, dann kann mich sich auch mal etwas anderes leisten). An meinem freien Tag in Wanaka ging machte ich eine Wanderung dem Lake Wanaka entlang. Wunderschöne Landschaft erwartete mich und der Tag war sonnig und warm. Lustigerweise trafen wir in Wanaka auf Greg (Kanada) wieder den wir bereits in der Bar in unserer Franz Josef Unterkunft angetroffen hatten. Er reist alleine mit dem Auto durch die Gegend. Da Heidi und Claire keinen Platz im Bus für die Weiterreise nach Queenstown am nächsten Tag erhielten, fragten sie Greg an wann er denn nach Queenstown weiterreise. Wie es der Zufall wollte, ging er auch am nächsten Tag weiter und bot an die beiden mitzunehmen. Ich entschied mich auch gleich anzuschliessen und cancellte meinen Platz im Bus.
So fuhren wir zu viert am nächsten Tag weiter in Richtung Queenstown. Es war toll mal im Auto unterwegs zu sein. Greg wollte einem spezifischen Scenic Drive folgen und dachte er sei auf der richtigen Strasse. Diese führte uns vorbei an Farmen, wir sahen viele Schafe, wunderschöne Landschaften und dann war die Strasse plötzlich auch keine Strasse mehr sondern eine Schotterpiste. Greg dachte sich jedoch auch nichts weiter dabei und fuhr weiter bis ein riesen Wasserloch die Weiterfahrt blockierte und ein Zeichen (no exit) den Hinweis zum Umkehren gab. Das Gute an dieser unvorhergesehen Fahrt war, dass wir mittlerweile an einem Fluss angelangt waren und dort eine wundervolle Aussicht auf die Berglandschaft vorfanden. Somit hat sich dies echt gelohnt. Das uns folgende Auto mit lauter Neuseeländern konnte sich fast nicht erholen vor Lachen als wir fragten ob es hier nicht nach Queenstown gehe. Wir hatten wohl das Eingangsschild verpasst wurden dann aber netterweise mit Anweisungen für die korrekte Routenwahl ausgestattet. Die Einfahrt nach Queenstown über die Hügelige Landschaft ist wunderschön. Die Engländerinnen hatten wohl noch nie eine kurvenreiche Strasse gesehen und waren ganz gerührt ab dieser neuen Erfahrung. Mir hat eher die sehr braune hügelige Landschaft imponiert.
Queenstown erinnert irgendwie an einen Skiort in der Schweiz. Unser Hostel hatte schöne Aussicht über den Ort und die berühmte Bergkette (the remarkables), welche im Film Herr der Ringe eine wichtige Rolle spielt. Da das Wetter zunehmenden schlechter angesagt war für die kommenden Tage, entschloss ich mich den Tagesausflug zum Milfordsound gleich am nächsten Tag zu absolvieren.
Eigentlich wäre dieser Milfordsound auf der Karte gar nicht so weit weg von Queenstown jedoch gibt es hier Seen und Berge welche umfahren werden müssen und somit dauerte der Tagesausflug von morgens um 07 Uhr bis Abends um 21.30 Uhr. Der Tag hat sich jedoch eindeutig gelohnt. Wir passierten viele schöne Seen (leider blieb auch hier der berührmte Mirror-Effekt aufgrund des Windes aus). An einer Stelle fühlte ich mich wie auf der Gotthardüberquerung. Um auf die andere Seite zu gelangen passiert man einen Pass mit einem längeren Tunnel, welcher einspurig ist. Davor hatte es dichten Nebel. Ich fragte mich ob es wie beim Ausgang zum Tessin das Wetter wechselte ;-) ... jedoch war dem hier nicht so. Glücklicherweise lösten sich die Wolken auf unserer Bootsfahrt im Milfordsound etwas auf und die Sonne zeigte sich gegen Ende sogar. Die Fahrt durch die hochragenden grünen Berge, Wasserfälle und Steinen auf welchen viele Seelöwen lagen, war sehr eindrücklich. Nach einem langen Tag ging es zurück nach Queenstown.
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