Sonntag, 2. September 2012

ECUADOR / NEW YORK



Mit Pascale, welche ich in der Sprachschule in Samara kennengelernt hatte, ging es auf ein gemeinsames Abenteuer nach Ecuador. Da wir unterschiedliche Ziele in den USA nach unserer Ecuadorreise auf dem Programm hatten, konnten wir leider nicht die gleichen Flüge buchen. Auf die Busse in Costa Rica kann man sich zeitlich nicht immer so ganz verlassen. Somit  entschloss  ich mich auf Nummer sicher zu gehen und einen Abend früher von Samara nach San Jose zu reisen. Als ich mich für den freien Shuttelservice bei bereits stockfinsteren Ankunft in San Jose beim gebuchten Hotel meldete, wurde mir mitgeteilt, dass meine Buchung nicht berücksichtig werden konnte. Dies obwohl ich mich einige Woche davor darum gekümmert hatte und auch eine Bestätigung eingegangen ist. Natürlich war ich erstmals ziemlich sauer. Nach einigem Hin und Her konnte der Inhaber dann doch noch ein Zimmer in einem anderen Hotel eines Bekannten zum gleichen Preis zur Verfügung stellen. Am nächsten Tag nahm ich den Flieger in Richtung Guayaquil (Ecuador), wo ich um 12.05 eintreffen sollte. Bei der Zwischenlandung in Lima (Peru) stellte ich mit Schrecken fest, dass mein Flieger wohl nicht wie erwartet um die Mittagszeit in Ecuador einfliegen wird, sondern diese Uhrzeit Mitternacht bedeutet. Da weder 00.05 noch 12.05 AM stand, ging ich mal blauäugig davon aus, dass dieser Flug nicht Mitten in der Nacht ankommen wird. Diese neue Tatsache stellte mich vor ein weiteres Problem, denn ich hatte für diese Nacht keine Unterkunft gebucht und kam ja erst nach Mitternacht am Flughafen an. Blieb nur eine Möglichkeit und so versuchte ich beim Hostal Dreamkapture, bei welchem wir eine Reservation für die kommende Nacht vorgenommen hatten, mein Glück. Dumm nur wenn man den Telefonautomaten nicht bedienen kann, weil man keine Peruanische Währung bei sich hat und keiner Geld wechseln möchte. Nach einer kleiner Aufregungsphase, konnte ich das Telefongespräch dann doch durchführen (wurde zwar mehrmals unterbrochen) und reservierte mir einen Platz für denselben Abend.

Im Flugzeug nach Ecuador sass Rafael, welcher in Guayaquil aufgewachsen ist, neben mir. Lustigerweise wohnten seine Eltern gleich neben dem Hostal Dreamkapture und so konnten wir uns ein Taxi teilen. Mittlerweile war es schon ziemlich spät, da wir noch eine gute Stunde bei der Migration verbrachten. Wir klopften an die Türe des Hostels und warteten ziemlich lange bis überhaupt mal jemand die Tür öffnen wollte. Ich war froh endlich angekommen zu sein und glaubte, dass nun alles nach Plan läuft. Wie ihr euch vorstellen könnt, war an diesem Tag der Wurm von A-Z drin und so hatte die Nachtwache zwar meine Reservation von Peru aus entgegen genommen jedoch mittlerweile mein Bett anderweitig vergeben. Zweite News: das Hostel sei ausgebucht. Ich  war ziemlich genervt und auch recht müde von der langen Reiserei. Auch das Sofa in der Rezeption sei keine Option für eine Nacht. Nach einer langen Diskussion stellte sich heraus, dass es noch einige Betten in einem Male Dorm gäbe, es jedoch nicht erlaubt sei eine Frau dort einzuquartieren. Irgendwann konnte ich den Nachtwächter dann doch überzeugen und durfte ausnahmsweise ein Bett im Male Dorm beziehen und war froh morgens um 1.30 endlich einschlafen zu können.

Ich freute mich riesig am kommenden Tag Pascale im Hostal begrüssen zu können. Nach einem ziemlich bizarren Abendessen (Reis, Bohnen, Pommes), welches nicht sonderlich schmeckte und einer Nacht ohne viel Schlaf, ging es am nächsten Tag endlich los. Eine 4 stündige Busfahrt (ohne WC-Stopp) für preiswerte 4.75 USD führte uns über eine ziemlich kurvenreiche Strasse mit einer tollen Aussicht auf Felder und Berge nach Riobamba. Der Ort liegt in den Anden auf 2700 m.ü.M,  war doch ziemlich frisch, deutlich grösser als erwartet und gefiel uns nicht sonderlich. Als wir im Hotel nachmittags um 4 Uhr nach dem Weg zum Park fragten, meinte die Inhaberin es sei zu dieser „späten“ Uhrzeit viel zu gefährlich dort hinzugehen. Wir zogen in Erwägung die legendäre Zugfahrt (Nariz del Diablo = Teufelsnase) von Alausi 2360 m.ü.M nach Sibambe 1806 m ü.M zu absolvieren. Aufgrund einiger Todesopfer in den letzten Jahren ist es leider nicht mehr erlaubt auf dem Dach mitzufahren. Zudem sind seit April 2012 neue Wagons im Einsatz, welche doch eher dem europäischen Standard entsprechen und mit Liveunterhaltung ausgestattet sind. Dies entsprach nicht ganz unserer Vorstellung eines neuen Zugabenteuers und somit unternahmen wir von Riobamba aus einen Ausflug. Mit dem Auto fuhren wir auf 3400m und konnten von da mit den Bikes und den obligatorischen Schonern nach Guaranda runterfahren. Die Landschaft war einfach sensationell! Immer wieder erhaschten wir einen Blick auf Chimborazo, den höchsten Berg Ecuadors (6300m). Unterwegs trafen wir auch immer wieder auf Einheimische in ihren farbigen Trachten. In Guaranda assen wir ein traditionelles Mittagessen: Tomatensuppe (gelblich) mit Popcorn ;-) danach Reis mit Bohnen, Salat, ein ziemlich zähes Kuhfleisch sowie frittierten Bananen. Die idyllische Stadt ist sehr lebendig und wir waren wohl die einzigen Touris. Auf einem Mirador konnten wir die wunderbare Sicht auf die ganze Stadt und auch auf den Chimborazo geniessen. Auf dem Rückweg fuhren wir nahe am Chimborazo vorbei und konnten die typische Andenlandschaft mit den Lamas bestaunen. Ein toller Tag bei traumhaftem Wetter ging zu Ende. Glücklich aber auch erschöpft von den in spanisch gehaltenen Reiseinformationen kehrten wir in unser Zimmer in Riobamba zurück.

Nach einer kalten Nacht ging es mit dem Bus weiter nach Latacunga. Das Hostal Tiana war ein ziemlicher Glückstreffer. Die Leute an der Rezeption waren total hilfsbereit. Zudem gab es einen Innenhof und eine Dachterrasse. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung waren wir uns schnell einig, dass uns diese Stadt mit schönen Plätzen, einem grossen Park und vielen Innenhöfen einiges besser gefiel und wir daher länger bleiben wollten. Am folgenden Tag buchten wir eine Tour zum Quilotoa Loop auf 3850m. Nach einer ziemlich holprigen Fahrt an vielen einfachen Häusern mit Strohdächern vorbei, sahen wir auf die wunderschöne Lagune, welche durch eine Vulkanerosion entstand. Der Abstieg war ziemlich locker und wir genossen trotz teilweise heftigen und kalten Windböen den bezaubernden Ausblick. Beim Aufstieg spürten wir die Höhe und hatten doch etwas mit der dünnen Luft zu kämpfen. Auf der Rückfahrt kamen wir in einem kleinen Bergdorf an einem grossen Fest vorbei. Es wurde der „Tag der Kinder“ gefeiert und so hatten wir die einmalige Gelegenheit ein traditionelles Fest inmitten vieler Einheimischen mitzuerleben. Wieder im Hostal angelangt hatten wir eine Dusche nötig um uns vom festsitzenden Staub zu entledigen. Ein durchaus erfolgreicher Tag ging bei einem Schwatz mit den anderen Hostalbewohnern rund um ein kleines Feuer im Innenhof des Hostals (weil es doch ziemlich kalt war) zu Ende. 

Der weitere Verlauf der Reise stand zu diesem Zeitpunkt in den Sternen. Eigentlich hatten wir geplant weiter nach Quito zu reisen um von da in den Dschungel zu gelangen. Nach einigen Horrorgeschichten anderer Touristen war für Pascale Quito als auch der Nachtbus nahe an der kolumbianischen Grenze vorbei ins Cuyabeno Dschungelgebiet nicht mehr geheuer. So verbrachten wir den Tag mit Recherchen für eine Alternative, hinter welche beide stehen konnten und entschlossen uns am späteren Nachmittag auf das Angebot des Hostals einzutreten und einen Dschungelaufenthalt in der Region Tena zu buchen. Natürlich wollten wir am letzten Nachmittag nochmals zu unserem Lieblingskaffee mit dem kleinen Balkon und den besten heissen Schokoladen gehen. Plötzlich waren auch die Wolken verschwunden und so konnten wir bei Sonnenschein den Ausblick auf den Cotopaxi geniessen. 

Mit dem Bus ging es weiter nach Bagnos. Leider war dieser ziemlich voll und somit mussten wir ziemlich weit hinten sitzen. Auf der recht kurvenreichen Fahrt wurde uns beiden immer wieder ziemlich übel und somit waren wir froh nach 2 Stunden endlich in Banos einzutreffen. Unser Hostal Princes befand sich etwas erhöht aber der Ort war sehr überschaubar und somit war diese Lage kein Problem. Die Stadt verfügt über eine einladende Fussgängerzone und ist rundum von Bergen umgeben. Da uns die berühmten Thermalbäder weniger anlachten, gönnten wir uns eine Massage und eine Rösti mit Käse und Spiegelei im Schweizer Restaurant. Früh ging’s auf die Fahrt in Richtung Dschungel. Wir hatten wohl den Bummlerbus erwischt und fuhren gemächlich und somit auch mit grosser Verspätung im tropisch warmen Tena ein. Mit einem Taxi ging  es über steinige, sehr schmale und teilweise überflutete Wege auf zu unserem Dschungelerlebnis im Amazonas. Wir erlebten 3 interessante Tage mit Wanderungen und Bootsfahrten durch die atemberaubende Landschaft. Ein Highlight war sicherlich die Begegnung mit einer ca. 20-köpfigen Gruppe von Totenkopfäffchen, die plötzlich aus dem nichts kamen und sich um uns herum von einem Baum zum nächsten schwangen.  Ebenso kosteten wir die Frucht, welche die Affen essen und probierten Lemonameisen…. beides gehört jedoch nicht gerade auf meinen Lieblingsspeiseplan ;-)

Nach dem Abstecher in die Tropen stand eine 7.5h Busfahrt nach Otavalo auf dem Programm. Ein WC-Stopp war wiedermal auf der 5h Fahrt nach Quito nicht vorgesehen, bis dann eine Touristin verzweifelt zum Chauffeur rannte und alle Insassen sehr froh über diese kleine Pause waren. Im grossen Busbahnhof von Quito hiess es dann den neuen Bus nach Otavalo zu finden. Das Busfahren ging es bereits ziemlich auf die Nerven. Wegen Diebstahlgefahr, muss man den Rucksack während der ganzen Fahrt auf dem Schoss halten, die Sitze sind teilweise sehr eng, bei jedem Halt wird der Bus von 5-10 Verkäufern gestürmt, die einem alles andrehen möchten und meist hält noch jemand einen 20 minütigen Vortrag über irgendwelche Produkte, um Geld dafür zu sammeln. Naja die Fahrt hat sich jedenfalls gelohnt und so waren wir froh endlich am Ziel anzukommen und unser tolles Zimmer mit Balkon und einer Aussicht über die ganze Stadt zu beziehen. Otavalo wird vor allem wegen dem berühmten Markt besucht und so machten auch wir uns auf und sahen uns die schönen Tücher, das handbemalte Geschirr, Mützen, Pullover, Hüte etc. an und kauften uns einige Souvenirs. Auffallend war auch, dass die Leute in Otavalo viel mehr die Gesichtszüge der Indianer haben.
Zu guter Letzt entschieden wir uns doch noch nach Quito zu fahren. Und es hat sich gelohnt. Die Altstadt ist sehr schön und von einem Mirador genossen wir eine tolle Aussicht über die Stadt. Wir haben uns mit einem Taxifahrer angefreundet, der uns schlussendlich ziemlich viel herumgefahren hat und zugleich noch etwas die Rolle als Touristenguide übernahm. Natürlich verpassten wir auch das WM-Qualispiel (südamerikanische Quali) Ecuador-Kolumbien nicht. In mitten von vielen Fans und toller Stimmung sassen wir in einem Restaurant mit Liveübertragung und freuten uns über den 1:0 Sieg von Ecuador.

Nach 2 spannenden Wochen mit Pascale trennten sich unsere Wege. Als Abschiedsgeschenkt durfte ich noch meinen schlimmsten Reisetag überhaupt durchstehen. Leider hatte ich wohl am letzten Abend in Quito etwas Schlechtes gegessen und verbrachte daher die ganze Nacht über der WC-Schüssel. Mir war überhaupt nicht danach am kommenden Tag 3 Flüge durchzustehen, aber es blieb wohl nichts anderes übrig und so war ich mehr als froh, dass Pascale immerhin noch bis San Salvador den gleichen Flugweg vor sich hatte. Denn in Quito musste ich zuerst kämpfen, dass mich das Personal überhaupt in den Flieger liess. Schlussendlich war ich froh endlich spät abends in New York in mein Hostelbett zu fallen und benötigte die folgenden 2 Tage um mich zu erholen. Mit neuer Kraft entdeckte ich in den letzten Tagen die tolle Stadt, genoss die Aussicht vom Rockefeller Center, unternahm eine Velotour im wunderbaren Hyde Park, gönnte mir einige Shopping Minuten in der 5. Avenue sowie im Sohoviertel, fuhr mit der Metro nach Brooklyn, lief über die Brücke wieder zurück nach Manhattan und genoss die atemberaubende Aussicht auf die New Yorker Skyline, sah mir die Freiheitsstatue an, schaute dem wilden Treiben am Times Square zu, ergatterte mir ein vergünstigtes Ticket für das phänomenale Muscial „Mamma Mia“ und genoss das gemütliche Ambiente auf dem wunderschönen Highline Park. 

Eines ist klar, New York war ein toller Abschluss meiner Reise, hat viel zu bieten und ist sicherlich wiedermal ein Besuch wert. Mit einem lachenden aber auch weinenden Auge setzte ich mich in den Flieger zurück in die Heimat und überraschte meine Familie mit meiner Rückkehr.

Nach 223 Tagen um die Welt ging das Abendteuer „Weltenbummler“ mit einem Rucksack vollbepackt mit neuen Eindrücken und Erfahrungen zu Ende. Ich bedanke mich bei allen, die mir immer wieder geschrieben haben, denn ich habe mich sehr über eure Berichte gefreut!

Ich freue mich enorm euch alle bald wieder zu sehen.

Bis dahin, macht’s gut.
Liebs Grüessli
Marisa

Ps: Auf Wunsch einiger, sind nun auch die Bilder von Ecuador verfügbar!

Sonntag, 12. August 2012

COSTA RICA: Samara

Die 4 Wochen in Samara zählen zu meinen Highlights meiner 8 monatigen Reise. Nach einer 5 stündigen Busfahrt von San Jose nach Samara bezog ich mein Bett in einem kleinen Hostel „Mariposas“ in der Nähe des Strandes. Erneut in einem 8er Dorm zu übernachten war nach den letzten 4 Wochen in Privatzimmern etwas seltsam. Ich lernte jedoch schnell wieder nette Leute kennen und sah über den geringeren Komfort hinweg. Unter anderem übernachtete auch Shane aus Kanada für eine Nacht in diesem Hostel bevor es mit dem Sprachaufenthalt losging. Ich war erleichtert, dass auch er ohne jegliche Sprachkenntnisse den Kurs beginnen wird. Im Hostel lernte ich auch Martina aus der Schweiz kennen, die sich für ein Schildkrötenprojekt eingeschrieben hatte. Sie erzählte mir wie sie an der Karibikküste täglich bis zu 3m grosse Lederschildkröten gesehen hatte, die an den Strand zur Eiablage kamen. Leider gibt es jedoch unzählige Plünderer, die beim Eindunkeln die neuen Eier mit Plastiksäcken einsammeln. Daher war eine der Aufgabe der Volontäre diese Eier zu bewachen. Einen Tag nach dem sie die Station verlassen hatte und somit das Projekt beendete, wurden die Volontäre mit einer Knarre bedroht und mussten somit wohl oder übel zusehen wie die bisher wochenlang hart bewachten Eier einfach eingesammelt wurden. Die Polizei war zwar vor Ort aber unternahm nichts und wird wohl auch noch einen Anteil daran verdienen. Diese Schilderung hat mich ziemlich nachdenklich gestimmt.
Lustig war der Abend am Tisch mit den anderen Hostelbewohnern. Rolf (52 und ebenfalls aus der Schweiz) unterhielt sich mit Danielle (aus Italien). Es gab bei diesem Gespräch nur ein witzig kleines Problem .... Rolf spricht kein Italienisch oder Spanisch, Danielle weder Deutsch noch Englisch. Somit antwortete Rolf jeweils auf Schweizerdeutsch während Danielle in einem Gemisch von Italienisch und Spanisch sprach. Es war einfach köstlich den beiden zu zuhören. Gemäss Martina, die Spanisch spricht, fanden die beiden selten einen gemeinsamen Nenner.
Am Sonntag zog ich zu meiner Gastmutter. Ich stellte mir die Suche nach dem korrekten Haus etwas einfacher vor in diesem doch kleineren Ort. Die Adresse lautete wie folgt: "Guanacaste - Playa Samara 100 mts al oeste de la Iglesia". Die Kirche und den Strand hatte ich gefunden, nur hatte ich wiedermal keinen Kompass dabei und suchte etwas hilflos in allen Himmelsrichtungen das Haus. Ohne Beschriftung natürlich ein unmögliches Unterfangen. Glücklicherweise konnte die Schule weiterhelfen und so wurde ich dann von meiner Gastmutter abgeholt. Eine ältere Frau (Generina) mit ziemlich strengem Blick führte mich zu meinem neuen zu Hause. Sie stellte mir gleich sehr viele Fragen, welche ich leider nicht verstand. Ich dachte mir nur, dass kann ja heiter werden. Sie zeigte mir mein Zimmer und drückte mir einen Schlüssel in die Hand. In den nächsten spanischen Sätzen verstand ich nur, dass es wohl ums Abendessen ging. Leider war ich beiden Zeiten noch nicht Sattelfest und verstand daher nicht zu welcher Zeit sie mich zum cena erwartete. Den Nachmittag verbrachte ich mit Shane am Strand. In der Rezeption der Schule konnte ich glücklicherweise auf Englisch nochmals nachfragen wann denn genau das Abendessen angesetzt ist und wurde auch gleich informiert, dass um 18.00 Uhr eine Führung durch Samara für alle Neuankömmlinge auf dem Programm stand. Die Führung wurde netterweise in Englisch gehalten und war ganz interessant. Der kleine aber feine Ort gefiel mir immer besser. Zurück auf dem Schulgelände traf ich auf Rita und Pascale, die beide schon etwas länger einen Spanischkurs belegen und mir daher all meine Fragen beantworten konnten. Pünktlich erschien ich zum Abendessen und erwartete eine Portion Reis mit roten Bohnen zu erhalten. Stattdessen gab es leckere Spaghetti mit Kohl, Karotten, Peperoni, Salat und einem köstlich frische gepressten Mangosaft. Meine Gastmutter sprach zwar nicht viel aber wenn dann relativ schnell und so hatte ich natürlich keine Chance mitzukriegen was sie mir genau mitteilen wollte. Mit einem verschmitzten Lächeln sass ich am Tisch und ass still mein Essen. Wie sich später bestätigte, gehört sie wohl nicht zu jenen Gastmüttern die sich dem Niveau der Studenten anpassen und somit wurde leider der genannte Satz auch nicht langsam wiederholt. Daher blieb nur eine Option, früh ins Bett und ab Montag fleissig Spanisch büffeln um endlich eine Konversation führen zu können.
Am nächsten Tag erwartete mich Marta beim Frühstück. Wie sich herausstellte ist meine eigentliche Gastmutter (Generina) Krankenschwester im 1 stündigen entfernten Nicoya und muss daher jeweils früh morgens auf den Bus. Marta übernimmt jeweils unter der Woche das Kochen und Waschen für die Studenten. Mir kam diese Regelung gerade recht denn die sehr kleine Marta war witzig und gab sich jegliche Mühe mit mir ein Gespräch zu führen. Um sicher zu gehen, dass ich zur korrekten Zeit zum Abendessen erscheinen werde, schrieb sie mir noch einen Zettel. Wir verstanden uns ab der ersten Minute und hatten sehr viel Spass miteinander. Bereits um 07.00 musste ich meinen Einstufungstest in der Schule schreiben resp. ein Gespräch mit einem Lehrer führen. Wie ihr euch vorstellen könnt, war das Gespräch ziemlich schnell beendet und welch wunder ich wurde in die Anfängerklasse eingeteilt. Mit dabei auch Shane und Tamy (USA). Mit Melvin lernten wir mit viel Spass und Gelächter die für uns alle neue Sprache.
Wunderbar ist auch die Lage der Schule...direkt am Meer mit einem riesigen Garten wo man sich in den Hängematten erholen konnte. Die Schule bietet nebst dem Unterricht auch viele verschiedene Aktivitäten an. Somit konnte man sich für einen Kochkurs, Salsa- und Merenguetanzen, Artisan Atelier, Schüler-Lehrer-Fussball und Yoga einschreiben. Ich wollte alles ausprobieren und hatte einen riesen "Stress" alles unter einen Hut zu kriegen ;-))
Die vier Wochen vergingen mit diesen vielen Aktivitäten einfach viel zu schnell. Ich lernte viele tolle Leute kennen, konnte mich immer besser mit einfachen Sätzen in Spanisch unterhalten und genoss das PURA VIDA Leben in diesem friedlichen Ort mit tropischem Klima. Aufgrund der anbrechenden Regenzeit war es teilweise doch sehr schwül und es gab auch mal das eine oder andere heftige Gewitter mit unvorstellbaren Wassermengen die vom Himmel prasselten und alles überschwemmten. Auch an die vielen Tiere musste ich mich zuerst gewöhnen. Nebst der grossen Hitze im Zimmer hinderten mich auch mal laut quakende Frösche, jaulende Hunde und auf dem Dach krabbelnde Leguane vom Schlafen ab. Die Hauptkost Reis mit Bohnen bereitete zu Beginn einige Magenprobleme .... einige Schüler sprachen von Dauerblähungen aufgrund der täglichen Bohnenration. Bei mir pendelte sich glücklicherweise das ganze im Verlaufe der Zeit ein und ich war sogar etwas enttäuscht wenn es mal keine Bohnen zum Abendessen gab. An einem der Wochenende unternahmen wir einen Ausflug ins Nachbarland und erkundeten die Kolonialstadt Granada in Nicaragua. Um nicht in der Hitze zu fahren, beschlossen wir direkt nach dem Ausgang am Donnerstag Abend in den frühen Morgenstunden loszufahren. Dummerweise waren wir eine Stunde zu früh am Grenzübergang und musste somit die Zeit ausharren bis die Grenze geöffnet wurde. Der Weg zum anderen Posten zog sich sehr lange hin und wir mussten immer wieder neue Papiere ausfüllen. Glücklich endlich in Nicaragua angekommen zu sein, hatten wir ein neues Problem. Unser Buschauffeur war nirgends auffindbar. Statt schnell weiter zu fahren, wurden wir von vielen Händlern bedrängt. Alle waren glücklich als wir endlich den korrekten Fahrer gefunden hatten und das gebuchte Hostel beziehen konnten. Schnell war erkennbar, dass in der pulsierenden Stadt mit den in allen Farben leuchtenden Häuserfasaden auch viele Bettler und heimatlose Kinder hausten. Nach einem spannenden Wochenende waren wir jedoch alle froh wieder in unsere etwas sicherer erscheinende „Heimat“ heil zurück zukehren. Das nächste Abenteuer fand in Monteverde (Costa Rica) statt. Wir entschlossen uns eine Canopy-Tour (Zip lining) zu unternehmen. An einem Seil befestigt, schlitterten wir von einer Plattform zur nächsten und genossen die traumhafte Aussicht in beträchtlicher Höhe über den wunderbaren Cloud Forest. 
Es viel mir schwer den traumhaften Ort Samara, die tollen Leute, die besten Cocktails, die vielen köstlichen frischen exotischen Früchte, die Ladiesnight am Donnerstag Abend, die unzähligen Aktivitäten nach der Schule, die beste Pizza die ich bisher auf der Reise gegessen hatte, die bezaubernde Latin Musik, die fröhlichen Einwohner mit ihren faszinierenden Tanzkünsten, das „seichwarme“ Meer mit einer grossen Ebbe und Flut, die vielen Kartenspielabende, die Versuche auf dem Surfbrett und den atemberaubenden mit etlichen Palmen gesäumten Strand nach diesen 4 unglaublichen Wochen zu verlassen.
Mit Pascale, welche ich in der Sprachschule kennengelernt hatte, ging es jedoch auf zu einem neuen Abenteuer nach Ecuardor und somit den ersten Erfahrungen auf dem Kontinent Südamerika. 
Der nächste und letzte Reisebericht folgt in Kürze. Bis dahin viel Spass beim Lesen.
Liebe Grüsse
Marisa


Montag, 23. Juli 2012

COSTA RICA: Quepos - Manuel Antonio - Guapiles - Cartago - San Jose


In Quepos fanden wir ein gemütliches Hostel und beschlossen gleich 2 Nächte dort zu verbringen. Unser Ziel war der Nationalpark Manuel Antonio, den man am besten gleich am Morgen früh ansteuert, weil die Besucherzahl auf 800 Leute pro Tag begrenzt ist. Der Park zeichnete sich für uns nicht unbedingt für die idyllische Natur sondern die wunderschönen Sandstrände aus. Aufgrund der vielen Leute und der breiten Wegen erhält man hier weniger das Urwaldsfeeling. Wir sahen dennoch ein paar Tiere und schöne Pflanzen und genossen den wunderschönen und diesmal weissen Sandstrand in der atemberaubenden Kulisse. Als es uns am Nachmittag zu heiss wurde und die Menschenmasse zunahm, entschlossen wir uns Manuel Antonio zu erkunden. In einem tollen Restaurant, welches aus einem alten Flieger eine lustige Bar errichtet hatte, genossen wir die wunderbare Aussicht über die vielen Bäume und das Meer. Kaum waren wir zurück in Quepos kam der grosse Regen. Die Abkühlung kam uns jedoch gerade recht.
Am kommenden Tag machten wir uns auf um den von vielen Seiten empfohlene Tortuguero Nationalpark an der Karibikküste zu besichtigen. Leider konnte uns jedoch niemand genauere Details geben wie wir genau zu diesem Park gelangen. Auch im Reiseführer war nur von einem Boot die Rede, da man nicht mit dem Auto hinfahren kann. Der angestrebte Ort wo die Boote gemäss dem Hostelbesitzer ablegen sollten, fanden wir nach einer doch ziemlich mühsamen Fahrt zwischen den vielen Lasten, welche bis oben mit Bananen und anderen Gütern beladen waren, nicht. Mit Schrecken stellten wir plötzlich fest, dass wir fast am Puerto Limon einem doch sehr heissen Pflaster angelangt waren. Nebst der falschen Route lief uns langsam aber sicher auch die Zeit davon. Durch die vielen Lastwagen, welche einen riesen Stau bereiteten, hatten wir viel länger als geplant und mussten uns nun ziemlich schnell eine Unterkunft suchen bevor die Dunkelheit anbrach. Nach Limon wollten wir nicht, dieser Ort wurde von vielen Seiten als „zu vermeiden“ angeraten. Viele grössere Dörfchen gab es jedoch gar nicht in dieser Gegend und so mussten wir dann wohl oder übel in Guapiles eine Bleibe finden. Die Sonne ging unter und wir fanden weit und breit keine Unterkunft. Auch jene im Reiseführer schienen nicht auffindbar zu sein. Langsam wurden wir beide etwas nervös, denn wir fuhren wiedermal bei Dunkelheit und die Schilder waren immer schlechter erkennbar. Nach einer langen Irrfahrt, fanden wir dann endlich die angegebene Unterkunft. Diese sah zwar ziemlich übel aus, aber wir hatten keine andere Wahl und entschlossen uns diese eine Nacht dort durchzustehen. Das zweite Problem war nun die Essensmöglichkeit. Der lärmige und pulsierende Ort war uns nicht geheuer. Wir fühlten uns nicht wirklich wohl, denn die volle Aufmerksamkeit lag mangels anderen Touristen voll bei uns. Somit assen wir in der nahen Fastfoodkette eine kleine Mahlzeit. Wir hüllten uns in unsere Schlafsäcke um die schmudeligen Matratzen zu meiden und hofften beide, dass bald der nächste Tag anbrechen würde.
Früh Morgens verliessen wir die Unterkunft und fuhren zum nah gelegenen Rainforest wo wir eine Tramfahrt (wie eine Gondel) durch den Urwald auf dem Programm hatten. Davor erhielten wir noch eine kurze Führung durch den Regenwald und sahen doch tatsächlich nebst vielen Tieren auch einen Tucan. Wir hatten grosses Glück. Die Fahrt mit der Gondel fand auf 2 verschiedenen Ebenen statt. Zuerst erhielten wir einen Einblick in die tiefer gelegenen Gebiete, bevor es dann ab in die Höhe ging.
Als letztes Ziel steuerten wir Cartago an. Die Stadt ist bei den Einheimischen bekannt für die grosse Basilika, welche von vielen Pilgern aufgesucht wird. Hier ist das Klima merklich kühler, denn die Stadt liegt doch auf ca. 1432m. Den Nachmittag verbrachten wir mit „Shopping“ .... resp. mit dem Bestaunen der vielen Ramschläden, welche alle etwa das gleiche Angebot hatten. Am kommenden Tag machten wir uns früh Morgens auf zum Volcan Irazu und hatten zu Beginn noch eine tolle Aussicht auf die hügelige Landschaft von Costa Rica. Je länger die Fahrt dauerte, desto nebliger wurde es und als wir oben angelangt waren, nieselte es bereits. Den Vulkan mit seinem schönen türkisblauen Kratersee kann man ohne grossen Effort bestaunen. Aufgrund des immer schlechter werdenden Wetters liessen wir auch die weiter vorhergesehene Wanderung sein und machten uns auf den Rückweg nach San Jose.
Auch diese 2 Wochen vergingen wiedermal wie im Flug und so hiess es am kommenden Tag erneut Abschied nehmen. Meine Kollegin nahm den Flieger zurück in die Schweiz, für mich ging es weiter nach Samara. Einem kleinen Ort an der Küste, welchen ich für meinen 4 wöchigen Sprachaufenthalt ausgesucht hatte.

Mittwoch, 20. Juni 2012

COSTA RICA: Tambor - Samara - Tamarindo - Playa Hermosa - Jaco - Matapalo

In Tambor verbrachten wir gleich 2 Nächte. Am ersten Abend besuchten wir das nahgelegene Hippie Dorf Montezuma, was merklich mehr Touristen anzulocken schien. Der kleine Ort hat charm und man findet tatsächlich etliche Leute mit Rastas sowie speziellen, sehr farbenfrohen und übergrossen Stoffhosen. Bei einem Spaziergang fragten wir uns von wo das raschelnde Geräusch wohl komme, bis wir die abertausenden Krebse sahen, welche auf dem nahgelegenen Hügel herumkrabbelten. Am kommenden Tag unternahmen wir einen Ausflug zur Isla Tortuga, welche den Namen dank der Form der Insel trägt und nicht etwa weil dort Schildkröten aufzufinden wären. Der geplante Schnorchelausflug in der Nähe verlief ziemlich enttäuschend. Da es die letzten Tage öfters mal geregnet hatte, war das Wasser sehr trüb und somit waren nicht viele Fische und Korallen zu sehen. Die Insel jedoch war sehr idyllisch und wir genossen einen tollen Tag unter vielen Palmen und assen frische, exotische Früchten. Wieder auf dem Festland unternahmen wir noch eine kurze Wanderung im Curu Nationalpark. Mit dabei auch ein zugelaufener Hund, welcher uns treu auf Schritt und Tritt folgte.

Von Tambor nahmen wir den weiteren Weg nach Samara in Angriff. Da die Küstenstrasse teils gesperrt war, mussten wir einen ziemlich weiten Bogen fahren. Samara war nach dieser Costa Rica Rundreise für 4 Wochen mein neues zu Hause und somit wollte meine Kollegin gerne wissen wo ich die nächste Zeit verbringen werde. Natürlich war auch ich sehr gespannt ob der Ort meinen Vorstellungen entsprechen wird. Ich wurde nicht enttäuscht! Ein langer Sandstrand mit vielen Palmen und leichtem Wellengang zeigte sich von der bestens Seite. Natürlich war auch der Besuch der zukünftigen Sprachschule auf der Liste. Diese liegt wunderschön direkt am angrenzenden Sandstrand. Auch ein grosszügiger Garten mit Hängematten und Tischen gehörten zum Gelände. Toll, ich war froh mich für diesen Ort entschieden zu haben. Nach einer kurzen Besichtigung fuhren wir jedoch weiter nach Tamarindo, wo uns ein wunderschöner Sonnenuntertang beim noch längeren aber deutlich dünkleren Sandstrand erwartete. Der Ort selbst gefiel mir jedoch überhaupt nicht. Staub wirbelten auf der Strasse von vorbeifahrenden Bussen auf und einige hohen Hotelblöcke säumten die Strandstrasse. Naja für mich kein Ort zum verweilen.

Daher entschlossen wir uns am kommenden Tag weiter nördlich an den Playa Hermosa zu fahren. Dies schein der Ausflugsort der Ticos zu sein. Weitere Touristen waren auch hier nicht zu sehen. Die schöne Bucht lag sehr schön und gefiel uns beiden auf Anhieb. Als die Flut unsere Badetücher erreichte, entschlossen wir uns dennoch den schönen Ort, welcher ausser dem wunderbaren Strand aus einer Häuserzeile bestand, zu verlassen und weiter zu fahren um somit die längere bevorstehende Strecke im Auto zu verringern. Da die nächst gelegene Übernachtungsmöglichkeit im Lonely Planet zum bevorstehenden Ziel, dem Nationalpark Cara, ziemlich übel aussah und auch noch einen stolzen Preis hatte, fuhren wir bei Dunkelheit nach Jaco. Leider war auch dort wiedermal das angestrebte Hostel nicht auffindbar, aber wir fanden dann zu später Stunde doch noch ein geeignetes Zimmer. Früh morgens erkundeten wir zuerst den total touristischen Ort Jaco. Der Strand hier hat keinen wirklichen Charm und viele Hotelbunker wurden nahe an den Beach gebaut. In der Durchgangsstrasse gibt es viele Läden, Banken und Souvenirgeschäfte. Auch hier hätte ich meinen Sprachaufenthalt nicht absolvieren wollen. Anschliessen fuhren wir zurück um den Nationalpark Cara zu erkunden. Diesmal nahmen wir das Risiko auf uns und liessen unser Gepäck im Auto. Die Wanderung war richtig toll aber auch sehr heiss. Uns wurde die nahgelegene Brücke empfohlen, von welcher man grosse Krokodile im Fluss bestaunen könne. Natürlich liessen wir uns dies nicht entgehen und machten uns auf den Weg. Tatsächlich befanden sich am Flussufer einige Krokodile, welche wohl gerade den Mittagsschlaf absolvierten.

Nach Jaco hatten wir ein weiteres Highight auf unserem Programm und steuerten den Playa Matapalo an. Die Albergue Suiza wurde uns von der Spanischlehrerin meiner Kollegin empfohlen und ich freute mich bereits im dazugehörenden Restaurant endlich wiedermal eine Schweizer Kost bestellen zu können. Leider wird das Restaurant derzeit nicht mehr geführt. Der Inhaber war freundlich aber liess seine Sorgen zum immer schlechter besuchten Ort laut und lange kund. Vor 12 Jahren hätte er mit den Ferienhäusern begonnen, einen Grundbucheintrag und somit ein legales Papier für seine Bauten besitze er heute noch nicht. Er müsse am kommenden Tag wieder 4 Stunden Autofahren um erneut mit dem Notar einige Akten in San Jose einzureichen. Aber dies nütze wahrscheinlich wieder nicht viel, jedes Mal fehle etwas neues. Zudem laufe das Geschäft immer schlechter. Zu Beginn seien 13 Schweizer im Ort gewesen und hätten etliche Zimmer und Wohnungen vermietet, 8 davon seien bereits wieder abgereist, weil es keine Touristen mehr gäbe. Die Kinder hätten auch nicht mehr viel Schule, weil die Lehrer ständig streicken. Scheinbar wurde schon länger der Lohn nicht mehr ausbezahlt. Interessant war noch die Story mit den Ubootschiffen, welche nahe an der Küste halten und somit den Ort zum Umschwungsplatz von heisser Ware nutzen. Die Polizei käme jedoch meist zu spät. Wir hatten bisher Costa Rica nur von der schönen Touristenseite betrachtet. An diesem Abend wurde veranschaulicht, dass das Leben in diesem Land wohl nicht ganz mit dem bisher erlebten zu vergleichen ist. Nun ist auch klar, warum so viele Schilder an Grundstücken und Häusern hingen, welche zum Verkauf ausgeschrieben waren. Es wird wohl eher schwierig bei solch einem grossen Angebot hier schnell wieder weg zu kommen.

Wir liessen es uns dennoch nicht nehmen, den wunderschönen Sandstrand zu geniessen. Wir waren wiedermal die einzigen Touristen und hatten einen riesen grossen Strand für uns alleine. An eine solche Aussicht könnte man sich gewöhnen. Warum die Touristen nicht mehr an diesen Ort fahren wollen, ist für mich nicht verständlich. Nach einem unbeschreiblich schönen Tag am diesem idyllischen Ort zog es uns weiter nach Quepos von wo aus wir den berühmten Nationalpark Manuel Antonio im Visier hatten.




Samstag, 9. Juni 2012

Costa Rica: San Jose - La Fortuna - Monteverde - Puntarenas - Tambor

Lange alleine blieb ich diesmal nicht. Nach einem knapp 3 stündigem Flug von Miami nach San Jose konnte ich bereits die nächste Besucherin aus der Schweiz begrüssen. Es ist doch immer wieder schön, bekannte Gesicht auf der Reise in die Arme schliessen zu können. Mit dem Mietauto ging es zum Hostel, was sich als eine ziemliche Herausforderung herausstellte. In Costa Rica gibt es keine Adressen wie wir es uns gewohnt sind. Anstelle von beschilderten Strassen werden hier Adressen "100m westlich der Bank und 50 noerdlich der Kirche" verwendet. Strassenschilder gibt es auch wenige, somit waren wir froh, dass unser Navi uns zumindest vom Flughafen in den korrekten Stadtteil lotsen konnte. Nur dumm wenn man keine Ahnung hat in welche Richtung es nun nördlich geht. Wir fuhren die nährere Umgebung sicherlich 10mal ab aber konnten leider kein Hostel finden. Bei einer Tankstelle fragte wir dann nach dem Weg. Ein netter Einheimischer fuhr uns dann mit seinem Auto den Weg vor..... wie sich herausstellte gibt es in der Gegend wohl mehr als eine Bank mit dem angegenen Namen. Wir fragten uns schon wie wir in den kommenden 2 Wochen unsere Ziele finden werden ;-))

Das Hostel war mit einem riesigen Tor versehen und wir konnten aus Sicherheitsgründen das Auto im Innenhof parkieren. Bei den vielen Gittern auch vor den Nachbarhäusern wird einem bewusst, dass Costa Rica wohl nicht ganz so sicher wie die bisherigen Länder sein wird. Wahrscheinlich wurde uns bei der Autovermietung nicht umsonst mitgeteilt, dass wir unser Gepäck in keinem Fall im Auto lassen sollen um eine Sehenswürdigkeit anzuschauen. Sofern uns die Reifen aufgeschlitzt würden, wurden wir angewiesen einfach weiterzufahren. Es gäbe keinen Grund mitten auf einer auch unbefahrenen Strasse anzuhalten, die Chance ausgeraubt zu werden sei zu gross. Ob diese Warnung einfach zur vermehrter Vorsicht ausgesprochen wurde oder ob es wirklich so gefährlich sein wird, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht beurteilen.

Der total freundliche Hostelinhaber erläuterte uns am nächsten Tag die Hightlights von Costa Rica und so machten wir uns auf nach La Fortuna. Unsere Fahrt führte über eine tolle hügelige Landschaft mit vielen grünen Wiesen, leuchtenden Blumen, kleinen Dörfern und etlichen Fussballfeldern. Kaum zu glauben, dass Costa Rica nicht in der WM vorne mit dabei ist. Eigentlich hätten wir auf der Fahrt gerne mal einen Fotostop eingelegt oder in einem Soda (einem Tico Restaurant) etwas gegessen, aber wir getrauten uns nach den Warnhinweisen von der Autovermietung nicht anzuhalten und fuhren bis ans Ziel, checkten im wunderschönen Hostel ein und gönnten uns am späten Nachmittag in La Fortuna eine Essenspause. Das Städtchen hat viel Charm. In der Mitte befindet sich ein grosser Park mit einer Kirche, dahinter ist der imposante Vulkan Arenal erkennbar, welcher im Jahr 2010 noch aktiv war. Wir entschlossen uns gleich die gebuchte eine Nacht in zwei umzuwandeln. Unser Hostel lag mitten im Dorf und verfügte über einen ruhigen Innenhof, mit Pool und Hängematten zum Ausruhen. Dies liessen wir uns natürlich nicht entgehen.

Am nächsten Morgen frühstückten wir auf unseren holzigen Schauckelstühlen auf dem Balkon vor unserem Zimmer mit Aussicht auf den Vulkan. Wir entschlossen uns eine Wanderung beim Vulkan zu unternehmen und wurden mit einer tollen Aussicht auf den grössten Binnensee Costa Ricas und natürlich auch den Vulkan Arenal belohnt. Auf dem Rückweg machten wir bei den berühmten heissen Quellen halt und genossen das warme Wasser nach der Wanderung. Obwohl es etwas seltsam war bei relativ hohen Temperaturen in eine heisse Quelle zu springen. Somit kam mir der einsetzende und ziemlich feste Regen gerade recht, welcher das Baden im warmen Wasser noch etwas gemütlicher machte. In der Nacht hörten wir komische Geräusche auf dem Dach, konnten jedoch nicht zuordnen was genau über unseren Köpfen umherkrabbelte. Wir gingen mal von Mardern aus, später stellte sich jedoch heraus dass es in Costa Rica ziemlich viele Leguane gibt, welche gerne auf den Wellblechdächern umherspazieren. An dieses Geräusch musste ich mich somit wohl oder übel gewöhnen.

Unsere Fahrt ging weiter nach Monteverde, wo wir auf eine Canopy (Ziplining) Tour gehen wollten. Wir passierten die wohl schlimmste Strasse Costa Ricas und erfuhren auch gleich am eigenen Leib warum uns ein 4x4 Auto empfohlen wurde. Es rüttlte und holperte fast die ganze Fahrt. Strasse kann man diesem steinigen Weg wohl nicht sagen. Wie wir später vernahmen wird dieser Weg mit Absicht nicht verbessert um nur die besseren Touristen nach Monteverde zu locken und dass man nach der Ankunft auch für einige Tage bleibt bis man den miserablen Weg zurück wieder aufsich nehmen möchte. Leider spielte das Wetter nicht mit und es regnete in Störmen. So konnten wir unsere Canopytour vergessen und auch die weiteren Attraktionen im Cloudforest fielen somit buchstäblich ins Wasser. Wir entschlossen uns trotz der schlimmen Strasse weiter nach Puntarenas zu fahren um von dort in die Küstenregionen zu gelangen. Wir erreichten den Ort ziemlich spät, da es keine Strassenlampen gibt ist die Fahrt nachts auch nicht empfohlen und wird ziemlich müesam. Wir suchten auch diese Unterkunft wiedermal ziemlich lange und waren froh als es bald Morgen wurde, denn die Unterkunft sowie der Ort waren uns nicht ganz geheuer. Früh machten wir uns auf den Weg zur Auto-Fähre um sicherlich ein Ticket nach Paquera zu ergattern. Wir stellten unser Auto in die Reihe und wurden angewiesen ein Ticket in der naheliegenden Bäckerei zu kaufen. Kurz darauf wurde das Schiff geladen und die Fahrt konnte losgehen.

Auf der Fahrt am anderen Ende wurde der Klimawechel deutlich. Die Büsche waren weniger grün, die Rinder auf den wiesen waren magerer als jene in der Vulkan Gegend und Blumen gab es auch weniger. In Tambor nahmen wir uns ein Zimmer bei den Cabinas von Cristina und genossen den Tag am braunen Sandstrand. Wir hatten den ganzen Strand für uns, keine anderen Touristen schienen das Dorf aufzusuchen.

Sonntag, 3. Juni 2012

USA: Florida 2012

Von Honolulu ging meine Reise weiter ueber Los Angeles nach Miami wo ich Besuch aus der Schweiz empfangen konnte. Die ersten Tage nutzten wir um Miami zu erkunden sowie uns an die Zeitunterschiede zu gewoehnen. Mit dem Auto ging es weiter ueber etliche Bruecken nach Key West, dem Southernmost Point in the United States, 90 Meilen von Cuba entfernt. Der ueberschaubare, charmante Ort erinnerte mich teilweise an die Hafengegend von San Francisco. Das Hauptspektakel fand zum Sonnenuntergang statt und wurde auch gebuehrend benannt "the sunset celebration". Viele Kuenstler warben um Ihre Feuer-, Einrad- oder sonstigen akrobatischen Einlagen. Es war koestlich dem Treiben zuzuschauen. Nicht zu vergessen natuerlich der atemberaubende Sonnenuntergang mit vielen Segelboten auf dem Meer. Gleich vor Key West entdeckten wir einen wunderbaren Strandabschnitt mit verschiedenen Blautoenen und entschlossen uns auf dem Rueckweg dort anzuhalten.

Als naechstes stand Coopers Town mit den beruehmten Everglades an. Coopers Town war zwar nicht auffindbar aber wir ergatterten die letzten Plaetze der letzten Fahrt des Tages einer Airboat Tour durch die Everglades. Lustigerweise befand sich auch Koni Reimann aus der Auswanderershow samt seiner Familie dort. Wir witzelten noch ob er ein paar freie Tage in Florida anstelle von Texas verbringe oder ob es noch einen Filmdreh geben wird. Unsere Bootstour ging mal ohne Koni los und wir schlitterten mit dem doch sehr lauten Airboat ueber die teilweise weiten ueberwaesserten Gebiete und konnten viele Voegel, Krokodile und eine tolle Abendatmosphaere geniessen. Zurueck beim Steg war emsiges Treiben. Koni sass in einem der Airboote und hatte ein lebendiges Krokodil unter den Fuessen. Natuerlich ging es nicht lange und schon war das Kamera Team im Anmarsch.....dies wird wohl bald auf VOX zu sehen sein.

Die Fahrt zum naechsten zivilisierten Ort Naples zog sich doch ziemlich in die Laenge somit war es bei Ankunft bereits dunkel. Das auserwaehlte Motel war wohl die schlechteste Wahl ueberhaupt, aber dies fanden wir erst nach dem Abendessen heraus. Im Bett krabelten wiedermal Bugs herum und freuten sich auf Frischfleisch. Naja viel Schlaf gab es in dieser Nacht nicht. Am kommenden Tag war Ostersonntag, dementsprechend gab es nicht viele offene Fruehstuecksmoeglichkeiten. Wir entschlossen uns beim Starbucks vorbeizuschauen wo uns ein schwuler Angesteller mit Bunny Ohren mit einem neckischen Happy Easter begruesste. Von Naples ging es weiter nach Fort Meiers, jedoch schienen viele Einheimische den selben Plan gehabt zu haben und somit war der Ort ziemlich ueberfuellt. Daher entschlossen wir uns direkt zur Sansibel Island zu fahren, mieteten uns ein Fahrrahr und erkundeten sie Insel. Der Nationalpark wurde auf der Karte als Fahrradweg gekennzeichnet, jedoch logisch dass wir die einzigen Leute auf dem Fahrrad waren. Die Amerikaner ziehen es doch vor den bequem Weg zu waehlen und fuhren im Schneckentempo mit dem Auto an uns vorbei. Wir genossen jedoch die tolle Aussicht auf der Fahrt und sahen viele Voegel, springende Fische, Manaties (Seekuehe) und kleine Stingrays. Weiter radelten wir zum empfohlenen Beach mit den vielen verschiedenen Muscheln. Wir genossen einen relaxten Nachmittag am Strand bevor es in einer Zickzackfahrt um die vielen Eidechsen auf dem Veloweg zurueck zum Auto ging. Der Tag auf dem Fahrrad war genial.

Am kommenden Tag ging es weiter der Kueste entlang zum wunderschoenen Siesta West Beach. Die Parkplatzsuche war eine Sache fuer sich aber der feine und weisse Strand war einfach toll. Den Walk durch den Beach hoerte sich wie knirschenden Schnee an. Am Abend assen wir in einem einfachem Restaurant zu Abend wo wir mit einem Amerikaner und seinem Sohn ins Gespraech kamen. Der kleine Junge fragte uns unter anderem wie gross denn unser Auto sei, denn sein Vater habe diesmal ein transformer aehnliches Gefaehrt erhalten. Da unser Auto wohl fuer amerikanische Verhaltnisse nicht gerade der Brueller war, meinte ich dass man diese Frage wohl nie einer Frau stellen sollte. Das einzige was ich ueber unser Auto wisse, sei die Farbe schwarz. Als letzten Ort an der Westkueste hatten wir die Honeymoon Island im Visier, ein toller ruhiger Sandstrand mit vielen Familien. Gluecklicherweise gesellte sich ein Delfin sehr nahe an den Strand und war daher gut zu erkennen.

Nach den vielen Kuestenorten suchten wir die Stadt Orlando auf, welche nicht gerade ueberwaeltigend war jedoch zum Outletshopping einlud. Auf der Ostkueste steuerten wir den Cocoa Beach an, ein langer windiger Strand wo Leute mit einem Segelrad am Strand entlang fuhren. Wir goennten uns eine koestliche Portion Fish and Chips auf dem doch eher windigen Steg. Wie in Amerika ueblich erhielt ich auch hier bereits einen Refill meines Getraenkes bevor ich die Haelfte austrinken konnte. Als wir das Restaurant verliessen, fragte mich der Kellner auch noch ob ich einen weiteren Refill auf den Weg nehmen moechte.... somit 3 Getraenke fuer den Preis von einem.

Ein Highlight war der Besuch des Kenedys Spacecenters. Eine Bustour fuehrte durchs interessante Gelaende, Filme liessen am Leben eines Astronauten teilnehmen und in einem Simulator konnte man einen Start am eigenen Leib miterleben.....ok wahrscheinlich war diese Simulation nicht ganz realistisch aber man wurde doch ziemlich durchgeruettelt. Das arme Kind in der ersten Reihe wird wohl kein Astronautenpilot, denn es schrie von Beginn bis zum Ende.

Am Vero Beach fand am Abend unserer Ankunft eine Degu mit verschiedenen Essenstaenden statt. Jedoch aeusserten sich die Teilnehmer eher weniger gut ueber einige Happen. Kaum zu glauben, dass der Strand bekannt fuer Surfwettkaempfe sein soll. Das Wasser war abends sowie morgens sehr ruhig, so dass ich mir nicht vorstellen konnte wie ein solcher Wettkampf scheinbar am Vortag stattfinden konnten. Anyway, wir folgten dem Tipp aus dem Lonelyplanet und befanden uns am Donnerstag Abend in Palm Beach um das woechtlich stattfindende Festival mitzuerleben. Es gab ein paar Essensstaende, Live Musik und viele tanzende sowie im grossen Park auf Klappstuehlen sitzenden Leuten. Ein sehr gemuetlicher Abend ging danach zu Ende bevor es ueber Fort Lauterdale zurueck nach Miami ging.

Schon waren auch diese 2 Wochen wieder vorbei und es hiess wieder einmal Abschied nehmen, bevor meine Reise weiter ins Land von PURA VIDA ging.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Neue Fotos Hawaii / Costa Rica

Hallo zusammen

Der Hawaii Picture Ordner ist nun komplett. Zudem gibt es die ersten Bilder von Costa Rica zu sehen.
Viel Spass.

Liebe Gruesse
Marisa