Lange alleine blieb ich diesmal nicht. Nach einem knapp 3 stündigem Flug von Miami nach San Jose konnte ich bereits die nächste Besucherin aus der Schweiz begrüssen. Es ist doch immer wieder schön, bekannte Gesicht auf der Reise in die Arme schliessen zu können. Mit dem Mietauto ging es zum Hostel, was sich als eine ziemliche Herausforderung herausstellte. In Costa Rica gibt es keine Adressen wie wir es uns gewohnt sind. Anstelle von beschilderten Strassen werden hier Adressen "100m westlich der Bank und 50 noerdlich der Kirche" verwendet. Strassenschilder gibt es auch wenige, somit waren wir froh, dass unser Navi uns zumindest vom Flughafen in den korrekten Stadtteil lotsen konnte. Nur dumm wenn man keine Ahnung hat in welche Richtung es nun nördlich geht. Wir fuhren die nährere Umgebung sicherlich 10mal ab aber konnten leider kein Hostel finden. Bei einer Tankstelle fragte wir dann nach dem Weg. Ein netter Einheimischer fuhr uns dann mit seinem Auto den Weg vor..... wie sich herausstellte gibt es in der Gegend wohl mehr als eine Bank mit dem angegenen Namen. Wir fragten uns schon wie wir in den kommenden 2 Wochen unsere Ziele finden werden ;-))
Das Hostel war mit einem riesigen Tor versehen und wir konnten aus Sicherheitsgründen das Auto im Innenhof parkieren. Bei den vielen Gittern auch vor den Nachbarhäusern wird einem bewusst, dass Costa Rica wohl nicht ganz so sicher wie die bisherigen Länder sein wird. Wahrscheinlich wurde uns bei der Autovermietung nicht umsonst mitgeteilt, dass wir unser Gepäck in keinem Fall im Auto lassen sollen um eine Sehenswürdigkeit anzuschauen. Sofern uns die Reifen aufgeschlitzt würden, wurden wir angewiesen einfach weiterzufahren. Es gäbe keinen Grund mitten auf einer auch unbefahrenen Strasse anzuhalten, die Chance ausgeraubt zu werden sei zu gross. Ob diese Warnung einfach zur vermehrter Vorsicht ausgesprochen wurde oder ob es wirklich so gefährlich sein wird, konnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht beurteilen.
Der total freundliche Hostelinhaber erläuterte uns am nächsten Tag die Hightlights von Costa Rica und so machten wir uns auf nach La Fortuna. Unsere Fahrt führte über eine tolle hügelige Landschaft mit vielen grünen Wiesen, leuchtenden Blumen, kleinen Dörfern und etlichen Fussballfeldern. Kaum zu glauben, dass Costa Rica nicht in der WM vorne mit dabei ist. Eigentlich hätten wir auf der Fahrt gerne mal einen Fotostop eingelegt oder in einem Soda (einem Tico Restaurant) etwas gegessen, aber wir getrauten uns nach den Warnhinweisen von der Autovermietung nicht anzuhalten und fuhren bis ans Ziel, checkten im wunderschönen Hostel ein und gönnten uns am späten Nachmittag in La Fortuna eine Essenspause. Das Städtchen hat viel Charm. In der Mitte befindet sich ein grosser Park mit einer Kirche, dahinter ist der imposante Vulkan Arenal erkennbar, welcher im Jahr 2010 noch aktiv war. Wir entschlossen uns gleich die gebuchte eine Nacht in zwei umzuwandeln. Unser Hostel lag mitten im Dorf und verfügte über einen ruhigen Innenhof, mit Pool und Hängematten zum Ausruhen. Dies liessen wir uns natürlich nicht entgehen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir auf unseren holzigen Schauckelstühlen auf dem Balkon vor unserem Zimmer mit Aussicht auf den Vulkan. Wir entschlossen uns eine Wanderung beim Vulkan zu unternehmen und wurden mit einer tollen Aussicht auf den grössten Binnensee Costa Ricas und natürlich auch den Vulkan Arenal belohnt. Auf dem Rückweg machten wir bei den berühmten heissen Quellen halt und genossen das warme Wasser nach der Wanderung. Obwohl es etwas seltsam war bei relativ hohen Temperaturen in eine heisse Quelle zu springen. Somit kam mir der einsetzende und ziemlich feste Regen gerade recht, welcher das Baden im warmen Wasser noch etwas gemütlicher machte. In der Nacht hörten wir komische Geräusche auf dem Dach, konnten jedoch nicht zuordnen was genau über unseren Köpfen umherkrabbelte. Wir gingen mal von Mardern aus, später stellte sich jedoch heraus dass es in Costa Rica ziemlich viele Leguane gibt, welche gerne auf den Wellblechdächern umherspazieren. An dieses Geräusch musste ich mich somit wohl oder übel gewöhnen.
Unsere Fahrt ging weiter nach Monteverde, wo wir auf eine Canopy (Ziplining) Tour gehen wollten. Wir passierten die wohl schlimmste Strasse Costa Ricas und erfuhren auch gleich am eigenen Leib warum uns ein 4x4 Auto empfohlen wurde. Es rüttlte und holperte fast die ganze Fahrt. Strasse kann man diesem steinigen Weg wohl nicht sagen. Wie wir später vernahmen wird dieser Weg mit Absicht nicht verbessert um nur die besseren Touristen nach Monteverde zu locken und dass man nach der Ankunft auch für einige Tage bleibt bis man den miserablen Weg zurück wieder aufsich nehmen möchte. Leider spielte das Wetter nicht mit und es regnete in Störmen. So konnten wir unsere Canopytour vergessen und auch die weiteren Attraktionen im Cloudforest fielen somit buchstäblich ins Wasser. Wir entschlossen uns trotz der schlimmen Strasse weiter nach Puntarenas zu fahren um von dort in die Küstenregionen zu gelangen. Wir erreichten den Ort ziemlich spät, da es keine Strassenlampen gibt ist die Fahrt nachts auch nicht empfohlen und wird ziemlich müesam. Wir suchten auch diese Unterkunft wiedermal ziemlich lange und waren froh als es bald Morgen wurde, denn die Unterkunft sowie der Ort waren uns nicht ganz geheuer. Früh machten wir uns auf den Weg zur Auto-Fähre um sicherlich ein Ticket nach Paquera zu ergattern. Wir stellten unser Auto in die Reihe und wurden angewiesen ein Ticket in der naheliegenden Bäckerei zu kaufen. Kurz darauf wurde das Schiff geladen und die Fahrt konnte losgehen.
Auf der Fahrt am anderen Ende wurde der Klimawechel deutlich. Die Büsche waren weniger grün, die Rinder auf den wiesen waren magerer als jene in der Vulkan Gegend und Blumen gab es auch weniger. In Tambor nahmen wir uns ein Zimmer bei den Cabinas von Cristina und genossen den Tag am braunen Sandstrand. Wir hatten den ganzen Strand für uns, keine anderen Touristen schienen das Dorf aufzusuchen.
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