Sonntag, 1. April 2012

Fiji: Barefoot Lodge

Mitte März ging meine Reise weiter nach Fiji. Fröhliche Stewardessen mit Blumen in den Haaren begrüssten mich im Flugzeug. Ich traute meinen Augen nicht recht, als ich mehr Weinflaschen als etwas anderes auf dem Rollwagen sah. Bei der Ankunft am Flughafen in Nadi (wird übrigens Nandi ausgesprochen) wurden wir von einer fijianischen Band empfangen. Die überaus fröhliche Musik stimmten jeden noch so müden Reisenden gleich in die Fiji-Time ein. Einfach ein wunderbarer Empfang ich fühlte mich gleich total wohl. Nach einer Nacht in Nadi mit Tanz, Messerwerfern und einer Feuerschau gings am nächsten Tag gleich los mit dem Inselhopping. Mit meinem Bula-Pass konnte ich für 14 Tage mit dem Boot diverse Inseln ansteuern und beliebige lange Übernachten.
Wie so oft hatte ich beim Start keine Ahnung auf welche der vielen Inseln ich genau hin möchte. Glücklicherweise setzte sich im Boot eine australische Familie zu mir hin. Ich fragte welche Orte empfehlenswert seien und im Gespräch stellte sich dann heraus, dass ich es mit dem Inhaber der Barefootlodge zu tun hatte und er auch Inhaber einer renommierten Tauchschule in Australien und Fiji ist. Sie schwärmten von der im November übernommenen Lodge (das Tauchgeschäft dort gehörte schon länger zum Unternehmen) und überzeugten mich gleich auch dorthin zu kommen. Eigentlich wäre der Bula-Pass erst ab April / Mai offiziell für diese Lodge gültig aber mit dem Inhaber an der Seite hatte die Dame auf dem Boot meine Buchung schnell bestätigt.
Während man mit einem grösseren Schiff die grosse Route von Nadi zu den Inseln fährt (zu den nördlicheren Inseln fährt man doch 5 Stunden), wird man jeweils von kleinen Fischerbooten zu den Resorts gebracht. Der Empfang war sehr herzlich. Das ganze Personal sang für uns, spielte Gitarre und drückte uns gleich eine frische Kokosnuss in die Hand. Ich war überwältigt und konnte mein Glück kaum fassen. Die Insel ist einfach ein Traum und die Leute unglaublich nett. Ich fühlte mich wie im Paradies. Ein kurzer Rundgang um die Insel zeigten viele kleine Bungalows (hier BURE genannt) direkt am Beach. Die Unterkünfte sind ziemlich einfach ausgestattet aber mir gefällts. Die Dusche und Toiletten befinden sich im Wald der Kokosnussbäume. Die Insel verfügt über 3 verschiedene Strände. Von meinem Bure aus hatte ich direkte Sicht auf den Sunrise Beach.
In Fiji gibt es feste Essenzeiten für Frühstück, Lunch und Dinner. Der Koch der Barefootlodge zauberte sehr leckere Mahlzeiten auf den Tisch in einer einfachen Küche. Ich schätze die grosse Früchteplatte mit Äpfeln, Kokosnussstückchen, Ananas und verschiedenen Papaia Früchten, welche fast zu jeder Mahlzeit gab.
Peter (der Inhaber) ist ja ein begeisterter Tauchlehrer und daher nahm ich die Möglichkeit wahr mein Open Water, welches ich ja bereits in Koh Tao begonnen hatte, abzuschliessen. Ein besserer Ort als Fiji gibt es wohl dafür nicht. Das Wasser ist ca. 29 Grad warm und somit benötigt man keinen Wetsuit. Die Korallen sind intakt und leuchten in verschiedenen Farben. Ich konnte auf meinen Tauchgängen etliche schöne Fische, blaue Seesterne, Seegurken, grosse Maori Wrasse, Lionfishs etc. bestaunen. Einfach ein Traum.
Da ich ja der einzige Gast auf der Insel war, fühlte ich mich von Anfang an Teil der Familie. Am Abend setzen wir uns jeweils mit den einheimischen Angestellten zusammen, welche für einen Monat auf der Insel leben und nach einer 1 wöchigen Pause bei ihren Familien wieder zurückkehren. Wir spielten zusammen Kokosnuss Bodga, was mit einer nicht ganz runden Kugel gar nicht so einfach aber äusserst amüsant war. An einem anderen Abend sammelten wir kleine Krabben und nummerierten diese für das Krabbenrennen. Jeder erhielt eine Nummer und musste seine Krabbe näher beschreiben (im Sinne: einen Namen vergeben, Geschlecht, ob die Krabbe single oder married ist, was der Lieblingsort ist etc). Nach der Vorstellung wurden alle Krabben in einen kleinen Kreis gelegt. Jene Krabbe die am schnellsten aus dem grösseren umliegenden Kreis gekrabbelt ist, war der Sieger. Meine Krabbe Nr. 2 verstand das Spiel irgendwie nicht ganz und lief einfach der inneren Kreislinie nach. Spannend war noch, dass man die anderen Krabben beeinflussen konnte in dem man ihnen das Licht mit eigenem Schatten wegnahm.
Am liebsten hörte ich jedoch am Abend bei einem Feuer am Meer jeweils den einheimischen beim Gesang mit Gitarre und Ukele zu. Sie sangen den ganzen Abend extrem fröhliche Lieder. Nicht zu vergessen ist jedoch die traditionelle KAVA Session. Eine Kava Wurzel wird dazu zermalmt und in einen Jutesack gepackt. In einem grossen Becken mit Leitungswasser wird dann dieser Sack hin und her geschwenkt bis das Wasser ziemlich bräunlich wird. Für die KAVA Session benötigt es einen Spokesman und einen Chef sowie jemanden der sich um die Kava Ausgabe kümmert. Die braune Flüssigkeit wird in eine Kokosnussschale gefüllt und als erstes dem Chef gereicht. Dieser klatscht zur Annahme der Schale einmal laut in die Hände, trinkt die ganze Schale in einem Zug, lächelt, gibt die Schalte wieder zurück und klatscht dann weitere 3mal in die Hände. Aus Respekt klatschen auch die anderen im Kreis sitzenden Einheimischen während des Rituals 3mal in die Hände. Als nächstes wird die Schale dem Spokesman gereicht bevor dann jeder Teilnehmer seine Portion erhält. Danach folgen wieder etliche schöne Lieder bis der Spokesman „Taki“ ruft und somit auffordert das Getränk wieder umzurühren um eine neue Ausgaberunde zu starten. Natürlich wollte ich mir das ganze nicht entgehen lassen und trank auch regelmässig mit. Glücklicherweise gibt es für die Frauen eine kleinere Kokosnussschale. Das Getränk schmeckt gar nicht vorzüglich und bei grossem Konsum spürt man wie die Zunge taub wird und der ganze Körper allmählich müde wird. Dies führt jeweils dazu, dass der Gesang immer leiser und langsamer wird. Die Pausen werden länger zwischen dem neuen Ausschank und der eine oder andere nickt auch mal zwischen durch ein. Somit ein ideales Schlafmittel für die bevorstehende Nacht.
Ich nutzte natürlich auch die Zeit mit den Angestellten um mich über ihre Kultur und Lebensart zu informieren. Viele leben auf den umliegenden Inseln in einem fijianischen Dorf. Wenige kommen direkt aus Nadi. In Nadi gibt es internationale Schulen und fijianische Schulen. Bei beiden gilt eine Schuluniformspflicht. Man erkennt jedoch die einzelnen Schüler an der Kleidung. Hosen tragen die internationalen Schüler und Röcke jene Schüler (auch Buben), welche die fijianische Schule besuchen. Einige einheimischen haben nebst des Jobs als Tauchlehrer, Koch oder sonstiger Tätigkeit auch einen zweiten Job als Performer in den Hotels in Nadi als Tänzer, Feuer- und Messerwerfern. Dies kommt jedoch eher bei den nah gelegenen Inseln zu Nadi vor.
Vorerst wollte ich mal nur 2 Nächte in der Barefootlodge verbringen um auch noch andere Resorts anzusteuern. Ich hatte jedoch einfach eine geniale Zeit auf der Insel und verlängerte nochmals u 2 Nächte.

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